
Sanitätshaus
Mit dem Elektrorollstuhl oder Elektromobil frei und unabhängig den Frühling genießen
Lesedauer: 8 min

Nun hört man morgens wieder die Vögel zwitschern, hier und dort tauchen die ersten Farbtupfer in Form von Frühlingsblumen auf und die Luft wird langsam wärmer. Der Frühling ist da! Und mit ihm die Jahreszeit, die selbst Stubenhocker aus den gemütlichen vier Wänden an die frische Luft lockt. Wer schwer zu Fuß ist, für den gibt es dank innovativer E-Mobilität wunderbare Möglichkeiten, aktiv und unabhängig unterwegs zu sein. Wie wichtig es ist, mobil zu sein und was dies für die eigene mentale Gesundheit und Zufriedenheit bedeutet, können Sie in unserem Blogartikel „Selbstständig statt abhängig – bleiben Sie mobil!“ nachlesen.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns ganz konkret mit den Unterschieden zwischen Elektrorollstuhl und Elektromobil und geben Ihnen praktische Tipps an die Hand – beispielsweise wie Sie das passende Modell finden und wie Sie einen Zuschuss von Ihrer Krankenkasse beantragen. Starten wir mit ein paar interessanten geschichtlichen Fun Facts. Viel Freude beim Lesen!
Die Erfindung des Elektrorollstuhls: Eine kurze Reise in die Vergangenheit
Der Rollstuhl als Luxusartikel
Bereits 1300 v. Chr. gab es erste rollstuhlähnliche Konstruktionen, die sehr lange Zeit nur Reichen vorbehalten waren. Sogar noch im Jahr 1873, bei der Wiener Weltausstellung, standen Rollstühle als Luxusangebot bereit, die in erster Linie nicht für Menschen mit Behinderung gedacht waren, sondern für wohlhabende Besucher, um ihnen den ermüdenden Rundgang so angenehm wie möglich zu gestalten.
Der erste selbst angetriebene Rollstuhl
Einen Meilenstein setzte 1655 der Nürnberger Uhrmacher Stephan Farfler mit der Erfindung des ersten selbst angetriebenen Rollstuhls im Alter von 22 Jahren. Er hatte diesen aus eigenen Beweggründen entwickelt, da er aufgrund einer Polio-Erkrankung schon seit Kindesalter von der Hüfte an gelähmt war.
Die Erfindung des elektrischen Rollstuhls
1938 wurde der erste motorbetriebene Rollstuhl patentiert, den der Amerikaner Homer Smith erfunden hatte. Der Elektrorollstuhl, wie wir ihn kennen, wurde aber erst Anfang der 50er Jahre vom Kanadier George Klein im Auftrag eines Veteranen entwickelt und daraufhin auch anderen Kriegsversehrten zur Verfügung gestellt.
Die Modelle der Gegenwart
In der Entwicklung der E-Rollis hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Menge getan. Von moderner Optik über High-End-Technik mit Steuerungsmöglichkeit per App bis hin zu Komfort durch beheizbare Sitzkissen, Tempomat und praktische Zusatzausstattungen bleiben den Benutzern keine Wünsche offen.
Elektrorollstuhl oder Elektromobil bzw. Scooter? Was genau ist der Unterschied?
Die Steuerung
Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen einem Elektrorollstuhl und einem Elektromobil (von vielen auch Scooter genannt) ist, dass das Elektromobil mit einer Lenkstange bedient wird. Aus diesem Grund muss der Nutzer sowohl über die körperlichen als auch geistigen Voraussetzungen verfügen. Deutlich einfacher ist es beim Elektrorollstuhl, der in der Regel mit einem Joystick gesteuert wird. Neuere Modelle verfügen sogar über die Steuerungsmöglichkeit per Smartphone.
Geländetauglichkeit
In puncto Power gibt es ebenfalls klare Unterschiede zwischen den beiden Fortbewegungsmitteln. Während Elektrorollstühle am besten für ebenes Gelände mit leichten Steigungen geeignet sind, bietet ein Elektromobil für anspruchsvolleres Terrain und steilere Hügel die notwendige Kraft, Stabilität und bessere Federung.
Einsatzgebiet: Innen- oder Außenbereich
Sie stöbern gerne in Geschäften, lieben Ausstellungen oder Märkte und sind auch zu Hause auf eine mobile Unterstützung angewiesen? Dann ist der Elektroroller das geeignete Fortbewegungsmittel für Sie. Durch seine kompaktere Form ist er deutlich wendiger, sodass Sie mühelos und nah an Regale heranfahren können. Ob beim Besuch im Restaurant, in der Shoppinggasse oder einfach in den eigenen vier Wänden – der Elektrorollstuhl ist aufgrund seiner kompakteren Maße und Wendigkeit das geeignete Medium für den Innenbereich.
Geschwindigkeit und Distanzen
Sie lernen gerne unabhängig und selbstständig neue Gegenden kennen, müssen dafür aber ein paar Kilometer Wegstrecke zurücklegen? Oder möchten Sie zusammen mit Ihren Freunden/Partner/Familie öfter mal einen größeren Ausflug unternehmen? Für größere Distanzen ist in jedem Fall der Scooter die bessere Wahl, weil sie mit ihm durchschnittlich schneller und bequemer unterwegs sind als mit einem Elektrorollstuhl. Die höhere Maximalgeschwindigkeit, bessere Federung, ÖPNV-Tauglichkeit mancher Modelle und die durchschnittlich größere Reichweite machen ihn zum Favoriten für Langstrecken im Freien.
Gewicht und Transportfähigkeit
Ein weiterer Aspekt bei der Kaufentscheidung ist das soziale Umfeld. Leben Sie in einer Gemeinschaft und sind häufig zusammen per Auto unterwegs, so bietet sich ein faltbarer Elektrorollstuhl an, der ohne große Anstrengungen im Kofferraum verstaut werden kann. Oder fahren Sie regelmäßig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln? Auch hier ist es ratsam, auf ein leichtes Gewicht und einen Faltmechanismus zu achten, damit Sie Ihren Elektrorollstuhl unkompliziert mitnehmen können.
Akkulaufzeit und Ladezeit
Beim Elektrorollstuhl oder E-Scooter ist die Akkulaufzeit ein großes Thema und für viele Nutzer zusammen mit der Ladezeit ein Entscheidungskriterium, das Gewicht hat. Hier ist die Entwicklung in den vergangenen Jahren rasant vorangeschritten, und es ist wichtig zu differenzieren. Ein Elektrorollstuhl muss zwar regelmäßig geladen werden, die Akkus neuerer Modelle benötigen aber nur 3-4 Stunden Ladezeit und halten bis zu 15 km Reichweite, da der Elektrorollstuhl leichter und weniger schnell unterwegs ist als das Elektromobil und infolgedessen weniger Power benötigt. Für die Ladezeit beim Elektromobil muss man schon mal 8-12 h einplanen, damit man für eine längere Strecke am nächsten Tag gut gewappnet ist. Dafür kann man dann je nach Modell aber auch größere Strecken über 30 km sorgenfrei zurücklegen.
So finden Sie das Modell, das am besten zu Ihnen passt
Bei all den Unterschieden kann man schon mal den Überblick verlieren. Sie fragen sich, welches Gefährt besser zu Ihnen passt und sind sich unsicher, was Sie genau benötigen? Hier hilft nur eins:
Im Fachgeschäft beraten lassen
Gehen Sie in das Sanitätshaus Ihres Vertrauens und lassen Sie sich dort individuell von Fachleuten beraten. Wir von Reichmann beispielsweise haben sämtliche Modelle vor Ort, sodass sich unsere Kunden ganz in Ruhe verschiedene Varianten von Elektrorollen und E-Scooter anschauen und dieses auch ausprobieren können. Unsere Mitarbeiter wissen durch die jahrelange Erfahrung, worauf es ankommt und können individuell beraten, damit Sie garantiert das für Sie passendste Modell finden.
Probefahrt vereinbaren
Das A und O für die Kaufentscheidung ist auf jeden Fall die Probefahrt. Denn nur so können Sie sich wirklich sicher sein, dass Sie die richtige Wahl treffen. Im Sanitätshaus wird man Sie während der Probefahrt unter Anleitung begleiten und Ihnen das Produkt erklären; für Ihre Sicherheit ist also in jedem Fall gesorgt. Unser Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Sanitätshaus eine möglichst breite Auswahl an Produkten vor Ort hat. Vereinbaren Sie im besten Fall schon vorher einen Termin für eine Probefahrt, damit einer ungestörten Beratung nichts im Wege steht und Sie sicher gehen können, dass Ihr Wunschprodukt vor Ort ist. Sie kommen aus der Region um Villingen-Schwenningen und möchten direkt einen Termin für eine Probefahrt vereinbaren?
Auf Produktempfehlungen achten
Beim Thema Mobilität geht es immer auch um Qualität und Sicherheit. Achten Sie darauf, dass es sich bei Ihrem Wunschprodukt um eine Marke handelt, die für qualitativ hochwertige und sichere Modelle bekannt ist. Eventuell haben Sie jemanden im Bekanntenkreis, der bereits einen elektrischen Rollstuhl fährt und mit der Marke hoch zufrieden ist? Bei Reichmann führen wir beispielsweise Elektrorollstühle und Elektromobile von MovingStar. Diese Marke bietet ein hohes Garantieversprechen und ist für ihre innovativen Produkte mit besonderem Komfort, langlebiger Qualität und nutzerfreundlicher Ausstattung bekannt.
Nutzen Sie Aktionsangebote
Halten Sie die Augen offen und nutzen Sie Angebote, die Ihnen einen Mehrwert bringen. Unser aktuelles Produkt-Highlight bei Reichmann, den Elektroroller MovingStar 2000, bieten wir passend zur Frühlingszeit momentan zum Sonderpreis an. Ein passendes Sitz-Heizkissen und Ladekantenschutz im Wert von 230 € gibt es beim Kauf gratis dazu. Aus solchen Angeboten können Sie als Kunde einen spürbaren Vorteil ziehen.
Praktische Tipps / FAQs zum Elektrorollstuhl und Elektromobil
Abschließend haben wir die Fragen, die uns am häufigsten zum Thema E-Mobilität gestellt werden, für Sie aufgeführt und beantwortet:
Was sind die Vor- und Nachteile eines Elektrorollstuhls?
Vorteile:
- Auch mit körperlicher Einschränkung steuerbar
- Vor allem für den Innenbereich oder flaches Gelände geeignet
- Kompakte Form, wendig
- Leichtes Gewicht, gut transportierbar
- Häufig mit Faltmöglichkeit, passt in gängige Kofferräume
Nachteile:
- Geringere Geschwindigkeit
- Je nach Modell geringere Reichweite
Wann erhalte ich für einen Elektrorollstuhl oder ein Elektromobil einen Zuschuss von der Krankenkasse?
Die Krankenkasse zahlt dann, wenn ein Elektrorollstuhl aufgrund einer Mobilitätseinschränkung des Patienten als medizinisch notwendig erachtet wird. Allerdings sollten Sie beim Kauf eines Elektrorollstuhls darauf achten, dass das jeweilige Modell auch zuschussfähig ist. Bei einem Elektromobil kann die Bezuschussung deutlich komplizierter sein, je nach Art Ihrer Mobilitätseinschränkung. Sprechen Sie in beiden Fällen mit Ihrem Arzt oder einer Fachkraft im Sanitätshaus, um Näheres zu erfahren.
Wie kann man einen Elektrorollstuhl als Hilfsmittel beantragen?
- Termin beim Arzt vereinbaren und ärztliche Verordnung und Rezept einholen. In der Verordnung muss der Arzt bestätigen, dass eine Einschränkung hinsichtlich Kraft oder Greiffunktion vorliegt, da ansonsten ein manueller Rollstuhl ausreichend wäre. Außerdem muss aus Sicht des Arztes gesichert sein, dass der Patient in der Lage ist, den Elektrorollstuhl zu bedienen.
- Als Nächstes suchen Sie ein Sanitätshaus auf, mit dem Ihre Krankenkasse im besten Fall bereits zusammenarbeitet. Dort berät man Sie individuell und stellt Ihnen unterschiedliche Modelle vor.
- Haben Sie sich für ein Modell entschieden, erhalten Sie von Ihrem Sanitätshaus die sogenannte Hilfsmittelnummer des Modells. Diese teilen Sie Ihrem Arzt mit, der die Hilfsmittelnummer auf Ihrem Rezept einträgt.
- Mit dem Rezept gehen Sie nochmals in Ihr Sanitätshaus und erhalten dort einen Kostenvoranschlag.
- Den Kostenvoranschlag und das Rezept reichen Sie bei Ihrer Krankenkasse ein. Wenn Ihrer Krankenkasse nun alle benötigten Unterlagen vorliegen inklusive der ausführlichen Begründung des Arztes, so steht einer Zusage für die Bezuschussung erfahrungsgemäß nichts im Wege.
Was mache ich, wenn eine Bezuschussung für einen Elektrorollstuhl abgelehnt wurde?
In diesem Fall haben Sie noch die Möglichkeit, einen Zuschuss über die Agentur für Arbeit, die Rentenversicherung oder das Sozialamt zu erhalten. Am besten erkundigen Sie sich bei Bedarf direkt beim jeweiligen Amt.
Kann ich auch eine Übernahme der Folgekosten – beispielsweise für den Strom – beantragen?
Beim Elektrorollstuhl entstehen durch den Strom und die notwendige regelmäßige Wartung Folgekosten. Hier besteht die Möglichkeit, diese von der Krankenkasse erstattet zu bekommen. Der Antrag ist relativ problemlos. Unserer Erfahrung nach sind die meisten Krankenkassen bei der Stromkostenerstattung sehr unkompliziert. Wenden Sie sich hierfür direkt an Ihren zuständigen Berater. Gut zu wissen: Erstattungen sind bis zu 4 Jahre rückwirkend möglich!
Zusammenfassend
Die Entwicklung des Elektrorollstuhls führt auf eine lange Geschichte zurück. Mobil zu sein, bedeutet heutzutage mehr denn je, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Ein Elektrorollstuhl oder Elektromobil bieten hier besondere Möglichkeiten, die zu mehr Freiheit und selbstbestimmtem Leben beitragen. Zum Glück ist diese Mobilitätslösung nicht in erster Linie eine Frage des Geldes, sondern wird in vielen Fällen von der Krankenkasse bezuschusst. Für die Auswahl des passenden Modells ist ein Besuch in Ihrem Sanitätshaus mit Beratung und Probefahrt unerlässlich. Sie werden vom Komfort und der Innovation aktueller Modelle begeistert sein. Doch nicht nur bei der Auswahl des Modells, sondern auch beim Antrag zur Bezuschussung durch Ihre Krankenkasse gibt es einiges zu beachten. Lassen Sie sich von dem Fachpersonal in Ihrem Sanitätshaus ausgiebig beraten. Am besten vereinbaren Sie gleich einen Termin!
Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Frühling. Bleiben Sie mobil!
Beitrag teilen:
Sie suchen ein spezielles Produkt? Melden Sie sich bei uns!